Freitag, 11. Mai 2018

Maifahrt ins Alte Land

von Renate Aschenbach
Am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt und das Haus Scheel unternahm eine traditionelle Ausfahrt.




Entgegen unserer Befürchtungen beim Anblick der endlosen Autoschlangen auf den Straßen ereilten wir die Autobahn relativ zügig und passierten die gedeckelten und ungedeckelten Teile der Großbaustelle vor dem Elbtunnel. Dessen tiefste Stelle (43 unter dem Wasserspiegel) wurde gebührend gewürdigt, während der Kalauer des Busfahrers, die Herkunft des Wortes „Altes Land“ betreffend, weniger Anklang gefunden hatte. Danach stammte der Begriff von einem Wikinger, der sein auf dem Schiff dösendes Eheweib mit dem Ruf: „Heh Alte, Land!“ aufschreckte.
Bei Waltershof verließen wir die Autobahn, um zunächst gemütlich hinter einem landwirtschaftlichen Fahrzeug herzuzockeln. Der Start eines Airbus-Flugzeuges unterbrach den teilweise aufkommenden Unwillen.
Dann endlich die Ausläufer des Alten Landes. Die Kirschen waren längst abgeblüht, dafür sahen wir die riesigen Plastikplanen, mit denen die Plantagen abgedeckt waren, um die spätere Ernte vor dem Sturm zu schützen. Dann kamen die Apfelplantagen. Wer sich an von rosa-weißen Blütenschaum strotzende Apflebäume erinnerte, wurde enttäuscht. Soweit das Auge reichte, bis an den Horizont in ‚Reih und Glied‘ nur kleine Stämmchen, die Blütenstände nur rückenschonend in Pflückhöhe für die spätere Ernte. Hätte man die alten Baumformen bewahrt, mit Leitern und Herumklettern in den Ästen beim Pflücken, wären wohl die Äpfel wegen der explodierenden Löhne nicht mehr bezahlbar.

Wie schön, dass viele der alten Altländer Bauernhäuser mit ihrem prachtvollen Prunk- Pforten noch bewahrt worden sind. Sie erfreuten uns bei der Weiterfahrt an den an den Schafherden am Deich entlang und durch Ortschaften wie Mittelfranken, Lühe, Cranz, York.

Dort kamen wir auch in den Genuss geradezu schwelgerisch das es sich vor den Brücken wieder staute und unsere Heimfahrt sich weiter verzögerte. 

Trotz der interessanten, unerwarteten Fahrt durch Hamburg machte sich teilweise schon Unruhe bemerkbar, die Blasenkapazität einiger Fahrtenteilnehmer war nicht mehr aufnahmebereit, so dass wir froh waren den rettenden Hafen Haus Scheel zu erreichen, wo Sven und andere schon mit geparkten Rollatoren die Ankömmlinge in Empfang nahmen.
Danke, es war schön!