Freitag, 13. September 2013

Wenn bunte Drachen steigen

             
Im Herbst, wenn bunte Drachen steigen,
aus Kinderhänden, groß und klein,
und lustig tanzen ihren Reigen,
möcht ich an ihrer Stelle sein.
 
Ich würde hoch hinauf schnell fliegen,
winkend dann herunterseh’n
auf Blätter die sich leise wiegen
und mit dem Wind spazieren geh’n.
 
Die ziehenden Vögel hört’ ich singen,
aus nächster Nähe, um mich her,
die munter sich in Lüften schwingen
auf ihrer Reise hin zum Meer.
 
Ich könnt’ die Vielfalt herbstlich’ Farben
betrachten aus des Himmels Fern’
und über Stoppelfeld und Garben
stehen wie ein heller Stern.
 
Läg mir die ganze Welt zu Füßen,
wie gold’nem Sommersonnenstrahl,
würd ich mit weißen Wolken grüßen
Wald und Wiesen, Berg und Tal.
 
Wenn auch, nach einer kurzen Reise,
die Kinderhand mich zu sich zieht,
erzähl ich ihr, auf meine Weise,
vom Freiheitstraum, der stumm entflieht.